Die Berechnung
der Glasstatik erfolgt auf Grundlage der DIN 18008:
Es
können rechteckige Vertikalverglasungen,
die allseitig linienförmig gelagert sind berechnet werden.
Nachfolgend
wird der Screenshot für eine vertikale Dreifachverglasungen der Software wiedergegeben.
Geben
Sie die Werte in die weißen Textfelder ein und wählen Sie die entsprechenden Glasarten über das
Pulldown-Menü. Klicken Sie anschließend den
berechne
Button. Das Programm ermittelt die größte
Belastung auf die Außen- und
gemäß Lastverteilung nach DIN 18008-2 auf die nachfolgenden
Glasscheiben (z. B. Innenscheibe) und berechnet hierfür, die maximalen
Hauptzugspannungen und die maximalen Durchbiegungen f.
Es werden die
üblichen Lastfallkombinationen berücksichtigt. Die
verwendeten Lastfallkombinationen stellen wir Ihnen auf Wunsch zur
Verfügung. Des Weiteren können bei den Mehrfachverglasungen
eigene Lastfallkombinationen eingegeben werden. Es kann nur mit
den zusätzlich eingegeben Kombinationen gerechnet werden, oder
diese werden zusätzlich zu den fest einprogrammierten
Kombinationen ausgewertet.
Die
Berechnung prüft, ob die zulässigen Zugfestigkeiten
gemäß nachfolgenden charakteristischen
Zugfestigkeiten eingehalten werden. Die Bemessungswerte werden
gemäß Einwirkungsdauer berechnet. Sofern die zulässigen
Zugfestigkeiten überschritten werden wird der Warnhinweis ??
Statik ?? eingeblendet.
Bei
großen oder kleinen Scheiben können die Glasdicken erhöht oder die Glasart
geändert werden, um den zulässigen Berechnungsbereich einzuhalten.
Bitte beachten Sie:
- Die Glasabmessungen sind beschränkt auf die
Mindestabmessung 200 x 200 mm² bzw. Größtabmessung 3500
x 7000 mm²
- Das Seitenverhältnis der zu berechnenden Glasscheiben ist auf Länge zu Breite L2 /L1 ≤ 10 (1:10) beschränkt.
- Es können nachfolgende Glasarten berechnet werde:
- Spiegelglas (SP) entspricht Floatglas (charak. Zugfestigkeit 45 N/mm²).
- Einscheibensicherheitsglas (ESG) aus SP (charak. Zugfestigkeit 120 N/mm²).
- Teilvorgespanntesglas (TVG) aus SP (charak. Zugfestigkeit 70 N/mm²).
- Verbundsicherheitsglas (VSG) aus SP.
- Verbundsicherheitsglas (VSG) aus TVG.
- Verbundsicherheitsglas (VSG) aus ESG.
- Gussglas (charak. Zugfestigkeit 25 N/mm²).
- Hinsichtlich
der Durchbiegung bestehen bei Verglasungen Anforderungen
aus der DIN 18008. Als Bemessungswert des Gebrauchstauglichkeitskriteriums ist 1/100 der Stützweite anzusetzen.
- Im Programm erscheint deshalb der Hinweis ?? f > l/100 ??, wenn die Durchbiegung auf über l/100 ansteigt.
- Des Weiteren der Hinweis ?? f > 8 mm ??, wenn
die Durchbiegung 8 mm überschreitet, da Glashersteller
diesbezüglich Vorgaben treffen (Vorgaben der Glashersteller
bezüglich der Durchbiegungen sind zu beachten).
- Auch
bei großen Verformungen muss die sichere Auflagerung der Glasscheiben
gegeben sein! Ggf. ist die Sehnenverkürzung der Glasscheiben aufgrund
der Verformung entsprechend zu berechnen. Hierfür können Sie das Modul Sehnenverkürzung verwenden.
- Es ist dann nachzuweisen, dass infolge
Sehnenverkürzung eine Mindestauflagerbreite von 5 mm nicht
unterschritten wird, wenn die gesamte Sehnenverkürzung auf nur ein
Auflager angesetzt wird.
- Des Weiteren wird die Ausnutzung hinsichtlich der Zugspannung angegeben. Dadurch können die Glasscheiben optimiert werden.
- Im Programm wurde ein globaler Sicherheitsfaktor fVergl. eingeführt. Damit kann bei der Vordimensionierung von Glasscheiben ein entsprechender Sicherheitsspielraum vorgesehen werden. Standardmäßig wurde der Sicherheitsfaktor auf 1,0 gesetzt.
- Das Programm unterstützt Sie bei der Berechnung der Glasstatik. Es sind
jedoch weitere Kriterien (z. B. zu erwartende
Temperaturunterschiede) bei der Auswahl der Verglasungen zu
berücksichtigen.
- Es sind deshalb grundsätzlich die Vorgaben des Glasherstellers zu beachten!
Sollten
Sie den globalen Sicherheitfaktor verändern ist anschließend der berechne Button
zu drücken, um den neuen Sicherheitsfaktor in die Berechnung einfliesen zu
lassen.
Die
Berechnung stellt ein Näherungsverfahren dar,
das auch große Verformungen berücksichtigt, wie diese in der Praxis
häufig vorkommen. Es liegt eine nicht lineare Berechnung zugrunde, die
auch Membranspannungen berücksichtigt. Aufgrund des relativ genauen
Verfahrens wurde der globale Sicherheitsfaktor eingeführt, um eine
entsprechende Sicherheit vorzusehen.
Durch
anklicken des Pulldown-Menüs Lastannamen können die Windlasten
nach dem vereinfachten Verfahren gemäß DIN 1055-4 : 2005-03
bestimmt werden (s. a. unter Lastannahmen). Für eine detailliertere Ermittlung der
Windlasten können die cpe-Werte genauer bestimmt werden. Mit Windlast kann die
Außenscheibe belastet werden, wobei Winddruck und Windsog auf die
Außenscheibe berechnet werden können.
Aufgrund der Eingangsgrößen (z. B. Windlast) kann es im
Einzelfall sinnvoll sein, ein genaueres Verfahren zur Lastermittlung
anzuwenden. Beispielsweise, wenn bei großen Stückzahlen aus
Kostengründen die Glasdicken optimiert werden sollen.
Bitte beachten Sie, dass die neue Herangehensweise zur Berechnung kleinerer
Glasscheiben nach DIN 18008 vorerst nicht vollständig umgesetzt wurde,
da aus unserer Sicht damit erhöhte Haftungsrisiken einhergehen.
Die Klimalasten können detailliert mit nachfolgend dargestellten Fenster ermittelt werden, das aufklappt
sofern der Button Klimalast berechnen angeklickt wird.

Ändern
Sie die Werte in den weißen Textfeldern entsprechend ab und klicken Sie
den berechne Button sofern Sie eine detaillierte Klimalastberechnung
wünschen. Die vorgegebenen Werte entsprechen den Standardannahmen für
die Klimallastberechnung. Sie können auch zusätzliche Klimalasten
Pzusätzl. eingeben, die Sie unter Sonstiges im Menü aufrufen können (s. a. DIN 18008).
Durch
Auswahl einer VSG-Scheibe (Combobox Glasart) wird nachfolgendes Fenster
geöffnet, das die Berechnung der äquivalenten Glasdicke einer
Verbundsicherheitsglasscheibe (VSG) erlaubt.

Die
äquivalenten Glasdicken werden bei Ansatz ohne Schubverbund der Berechnung zugrunde gelegt
(s. DIN 18008). Die berechnete Glasdicke wird durch das
Schließen des Fensters übernommen.
Für VSG-Scheiben gilt:
ohne Verbund => d* f,äqu = 3√(d13 +d23 + ...), (für Verformung)
ohne Verbund => d* s,äqu = 3√(d12 +d22 + ...), (für Spannung)
mit Verbund => d* = d1 + d2 + ... ,
Bei Angabe von Verbundglasscheiben (VSG) über die ComboBox wird
die Verglasung zusätzlich mit vollem Schubverbund hinsichtlich der
Spannung geprüft. Sofern die Berechnung mit vollem Verbund maßgebend wird, erfolgt
die Einblendung eines entsprechenden Hinweises.
Ansonsten werden stets die eingegebenen Glasdicken der Berechnung
zugrunde gelegt.
Die "Technische
Regeln für die Verwendung von linienförmig
gelagerten Verglasungen" TRLV 2006, welche in weiten Teilen in die DIN
18008 eingeflossen ist können Sie hier beziehen: TRLV 2006.pdf
Die Kenntnis der DIN 18008
wird für die statische Berechnung von Glasscheiben als
Voraussetzung angesehen.
Des
Weiteren können Sie für die detaillierte Zuordnung der Windzonen nach
Verwaltungsgrenzen die vom DIBt zur Verfügung gestellten Excel-Tabelle
hier abrufen:
Windlastzonen.xls
Nachfolgend wird auszugsweise ein weiterer Screenshot der Software Der kleine Fensterbauer dargestellt:
Vertikale Zweifachverglasung:
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